Da ist es nun also, das neue Fusspedal?? Gitarrenverstärker?? Effekgerät?? Hhhmm.
Das ist schwer zu sagen und nach etwa 4 Wochen ausgiebiger Tests kann ich mich immer noch nicht ganz festlegen, wie ich dieses neue Gerät einordnen und nennen soll. Tatsächlich soll das AX 8 meinen AXE FX Ultra ersetzen, dass mir in den letzten Jahren als Gitarrenverstärker und Effektgerät perfekte Dienste geleistet hat – Live und bei Aufnahmen in gleicher herausragender Weise. Der entscheidende Vorteil wird darin bestehen, dass ich nur noch ein Fusspedal mitnehmen muss und nicht mehr ein 19-Zoll-Rach plus Midi-Pedal.
Das AX 8 ist als Fusspedal gebaut, das sieht man ja. Es bietet im Grunde alle Funktionen, die auch das Axe FX II bietet, also endlose Simulationen von Gitarrenverstärkern und -boxen, hunderte von Effekten, alle hardwareseitigen Voraussetzungen, um über neutrale Anlagen ebenso wie über Gitarrenverstärker und -Boxen zu spielen.
Die Bedienung vom AX 8 erfolgt entweder über die Regler und Tasten auf der Gehäuseoberseite oder über den Editor AX8-EDIT.
Bequemer geht es mit dem Editor, der jedem AXE FX Benutzer sofort bekannt vorkommt. Alternativ geht es aber auch am Gerät selbst, was sich vor allem bei der Feinabstimmung der Lautstärker oder von Klangnuancen anbietet.
Die Fussschalterfunktionen lassen sich auch sehr einfach programmieren. Leider sind diese aber nicht so flexibel programmierbar, als die Midi-Controller der Spitzenklasse (z.B. von Gordius), so dass nicht alle individuellen Sonderwünsche bei der Konfiguration der Fussschalter möglich sind. Insbesondere die Midifähigkeiten zur Steuerung externer Geräte sind wenig zufriedenstellend. Ein Umblättern der Songtexte auf dem iPad über die Fussschalter liess sich beispielsweise nicht über Preset Up/Down-Tasten bewerkstelligen. Das ist aber Klagen auf hohem Niveau; andersrum funktioniert die Fernbedienung anstandslos.
Grundsätzlich werden unterschiedliche Sounds in Presets programmiert und gespeichert. Jedes Preset bietet 8 Scenes, welche unterschiedliche Effektkombinationen innerhalb des Presets festlegen, die einen bequemen über einen Fussschalter umgeschaltet werden können. Auf diese Weise kann man beispielsweise von einem trockenen Rhythmussound mit einem Tastendruck zu einem lauteren Solosound mit Echo und Chorus umschalten. Die meisten Effekte erlauben hierbei zwei Varianten, die man als X/Y abspeichern und abrufen kann. Hierdurch bieten sich sehr viele Soundvarianten innerhalb eines Presets an. es will daher sehr sorgfältig überlegt sein, wie man sein Gerät programmiert. Natürlich geht es auch auf die alte Art und Weise, ein Preset per Song.
Die Qualität der Sounds ist erwartungsgemäss superb, wenngleich das AXE FX Ultra nicht deutlich schlechter klingt. Es bietet nur weniger Parameter, Amps und Effektsimulationen. Der entscheidende Vorteil ist also tatsächlich die Ersparniss von Rack und separatem Fusspedal, die man mit etwas geringeren Konfigurationsmöglichkeiten im Midi-Bereich bezahlt. Hier bleibt noch Verbesserungspotential, welches hoffentlich bei zukünftigen Firmwareupdates ausgeschöpft wird.